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Seuchenätiologie: Eine geschichtswissenschaftliche Medienkritik

Seuchenätiologie: Eine geschichtswissenschaftliche Medienkritik

Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist geradezu gespickt mit revolutionären medizinwissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich der Epidemiologie, mit neuem Wissen über die Ursachen ansteckender Krankheiten. Seuche ist nicht mehr gleich Seuche. Krankheiten lassen sich nicht mehr allein anhand ihrer Symptome, sondern aufgrund ihrer Erreger diversifizieren und damit – im späteren Geschichtsverlauf – behandeln, sogar heilen. Die Bakteriologie des 19. Jahrhunderts begründet die modernen Behandlungsmethoden ansteckender Krankheiten, den heutigen medizinischen Standard. Aus sozial- und kulturgeschichtlichem Blickwinkel heraus ist jedoch nicht allein die medizinische Erkenntnis als solche interessant. Ihren Nutzen kann sie erst in vollem Umfang entfalten, wenn sie zu einer allgemeinbildenden Information geworden ist, also vom Erkenntnisgewinn im engen Kreis der Mediziner in den Wissensschatz der breiten Bevölkerung transferiert wurde. Doch welche Interessen werden bei einer medizinjournalistischen Berichterstattung vertreten?

Die geschichtswissenschaftliche Medienkritik „Seuchenätiologie um 1871“ von Sonja Jüde M.A. erscheint voraussichtlich im Mai 2015 als Ebook.